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Präparat: 83 (F)
Mesangioproliferative Glomerulonephritis
Ag-Färbung

Das vorliegende Präparat zeigt eine Stanzbiopsie der Niere in der Dünnschnitt-Versilberung (Ag). Die Versilberung färbt Faserstrukturen stark an, wohingegen zelluläre Elemente schlecht zu erkennen sind. Bei der Beurteilung von Stanzbiopsien der Niere ist es wichtig, zunächst festzustellen, ob genügend Glomerula erfasst sind. Für eine repräsentative Aussage sollten 15-20 Glomerula enthalten sein. Schon in dem Teilausschnitt hier sieht man mehr als 15 Glomerula. In der Übersicht lassen sich ansonsten keine pathognomonischen Veränderungen ausmachen.

Zur histologischen Abklarung eines Krankheitsprozesses wird nicht immer der gesamte Prozeß entfernt, sondern mit einer kleinen Sonde oder Nadel eine kleine Gewebsprobe gestanzt, oft unter Kontrolle eines bildgebenden Verfahrens wie CT oder Sonographie. Nicht nur zur Abklarung von tumorösen Prozessen, z.B. in Mamma, Prostata, Lunge, Gehirn u.v.a.m ist die Stanzbiopsie von oft therapieentscheidender Bedeutung, auch bei nicht tumorösen Erkrankungen z.B. der Leber, Lunge, Niere oder des Knochenmarks kann man aus einer guten Stanzbiospie viele wichtige Information gewinnen. Wichtig ist aber zu berücksichtigen, daß man nur einen kleinen, oft winzigen Anteil (Stanzbiopsien sind oft nicht langer als 1-2 cm und nicht selten nur 0,3 cm breit) eines großen parenchymatösen Organs beurteilt hat. Der Tumor muß nicht immer optimal getroffen sein und manche Erkrankungen sind lokal unterschiedlich stark ausgepragt. Bevor man einem nicht aussagekraftigen histologischen Befund einer Stanzbiopsie Glauben schenkt, ist es ratsam dem Pathologen mehrere Proben zu schicken oder die Stanze zu wiederholen.