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Präparat: 35 (F)
Amyloidose der Niere
H.-E.

Systemische Amyloidosen zeigen zu ca. 75% eine Beteiligung der Nieren. Klinisch handelt es sich meistens um eine Leichtkettenamyloidose (AL) oder eine AA-Amyloidose (siehe Präparat 38). Bei Diagnosestellung liegt bei ca. 45% der Patienten bereits eine große Proteinurie vor. Davon haben 2/3 bereits ein nephrotisches Syndrom. Durchschnittlich 14 Monate nach Diagnosestellung sind die Patienten dialysepflichtig. Bei Verdacht auf Nierenamyloidose kann zunächst versucht werden eine systemische Amyloidose an der Rektumbiopsie zu sichern. Schon in der Übersicht fallen die hyalinisierten Glomerula auf.

Hyalin ist eine Bezeichnung für verschiedene Eiweiße, die sich in der HE-Farbung homogen rot darstellen. Bindegewebe kann z.B. hyalin degenerieren: Durch eine Schadigung geht die Faserstruktur zugrunde und die Eiweiße verklumpen zu Hyalin. Hyalin kommt bei physiologischen Prozeßen z.B. in regressiv veranderten Corpora albicantia des Ovars vor oder pathologisch intrazellular bei Councilman-Bodies (siehe Hepatitis), Mallory-Bodies (siehe Alkoholhepatopathie), oder extrazellular in Form z.B. von hyalinen Zylindern in Nierentubuli oder im Harnsediment als Zeichen einer Nierenschadigung.