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Präparat: 78 (F)
Malignes fibröses Histiozytom (MFH)
H.-E.

Die großen pleomorphen Tumorzellen und die kleinen Tumorzellen mit ovalen oder spindelförmigen Zellkernen sind bunt durchmischt. Da die ovalen Zellformen morphologisch Ähnlichkeiten zu Histiozyten haben, dachte man zunächst, daß dieser Tumor histiozytären Ursprungs ist. Man kann in MFHs aber keine für histiozytäre Zellen typischen immunhistochemischen Marker nachweisen. Tatsächlich sind MFHs auch für andere Differenzierungsmarker negativ. Deshalb und in Unterscheidung zu differenzierten Sarkomen bezeichnet man das MFH auch als Sarkom NOS (not otherwise specified). Um diese Diagnose stellen zu können, muß man aber zahlreiche Proben der oft großen Tumoren untersuchen, da Sarkome manchmal auch nur in einem kleinen Gewebsanteil eine Differenzierung erkennen lassen.

Auch polymorph, vielgestaltig; im Gegensatz zu monomorph, eingestaltig. Bei Neoplasien wird die Gestalt der Tumorzellen bewertet. Je unterschiedlicher (pleomorpher) die Tumorzellen untereinander sind, desto geringer ist der Tumor meist differenziert. Dies gilt allerdings nicht für alle Tumoren. Phaochromozytome (neuroendokrine Tumoren der Nebenniere und des Grenzstrangs) können hochgradig pleomorphe Tumorzellen aufweisen und verhalten sich dennoch oft gutartig.

Neben konventionellen Farbungen wie HE, Giemsa, u.v.m. kann man histologische Schnitte auch immunhistochemisch farben. Die Schnitte werden mit Antikörpern (monoklonal oder polyklonal) inkubiert. Die Antikörper erkennen bestimmte Strukturen, meist Proteinepitope. Über weitere sekundare Antikörper (neuerdings auch Polymere), die den gebundenen primaren Antikörper erkennen und z.B. eine an diesen gekoppelte Biotin-Avidinbrücke mit anhangendem Enzym kann man eine Farbstoffreaktion an der Antikörperbindungsstelle im Schnitt auslösen und so das gesuchte Protein sichtbar machen. Antikörper gibt es für eine Vielzahl von Epitopen, die die Linienzugehörigkeit einer Zelle oder die Expression von Hormonrezeptoren u.v.m. erkennen lassen.

Bösartige mesenchymale Neoplasie. Je nach Grundgewebe, welches entartet, wird zur Bennenung vorangestellt: Lipos. (von Fettgewebe ausgehend), Leiomyos. (von glatter Muskulatur), Rhabdomyos. (von quergestreifter Muskulatur), Osteos. (von Knochen), u.a.m.. Das Ewing-Sarkom allerdings gehört in die Gruppe der primitiven neuroektodermalen Tumoren.