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Präparat: 77 (F)
Klarzelliges Nierenzellkarzinom
H.-E.

Das klarzellige Nierenzellkarzinom hat seinen Namen von den Tumorzellen, die wegen ihres hohen Glykogengehalts ein breites, helles Zytoplasma haben. Die Zellkerne sind mehr oder weniger pleomorph und chromatindicht. Die Zellmembran ist oft akzentuiert, so dass diese Zellen insgesamt an Pflanzenzellen erinnern. Mit ihrer Lagerung in kleinen, bindegewebig begrenzten Nestern erinnern sie an Zellen der Nebennierenrinde. Deshalb und weil die ersten Tumoren dieser Art, die beschrieben wurden, allesamt schon sehr groß waren, haben die Erstbeschreiber vermutet, daß es sich um primäre Nebennierentumoren handelt und sie Hypernephrom genannt.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.

Auch polymorph, vielgestaltig; im Gegensatz zu monomorph, eingestaltig. Bei Neoplasien wird die Gestalt der Tumorzellen bewertet. Je unterschiedlicher (pleomorpher) die Tumorzellen untereinander sind, desto geringer ist der Tumor meist differenziert. Dies gilt allerdings nicht für alle Tumoren. Phaochromozytome (neuroendokrine Tumoren der Nebenniere und des Grenzstrangs) können hochgradig pleomorphe Tumorzellen aufweisen und verhalten sich dennoch oft gutartig.