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Präparat: 77 (F)
Klarzelliges Nierenzellkarzinom
H.-E.

Nierenzellkarzinome sind mit 85% die häufigsten bösartigen Tumoren der Niere. Sie gehen vom Tubulusepithel aus. Man unterscheidet verschiedene histologische Subtypen, von denen das klarzellige Nierenzellkarzinom mit 80% der häufigste ist. Daneben gibt es noch chromophobe, chromophile, spindelzellige und Ductus bellini -Karzinome. Makroskopisch sind Nierenzellkarzinome bei Diagnosestellung meist 3-15 cm groß und rundlich. Die Schnittfläche ist gelb und wegen zahlreicher Einblutungen, Zysten und Nekrosen bunt. Das Bild zeigt links oben den Tumor. Rechts ist noch erhaltenes Nierenparenchym mit regelrechten Tubuli zu sehen.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.

Der Begriff Tumor bezeichnet grundsatzlich eine Schwellung des Gewebes. So ist er auch Bestandteil der von Celsus definierten Merkmale einer Entzündung (Calor, Rubor, Dolor, Tumor). Zumeist wird der Begriff Tumor jedoch im Sinne einer autonomen Neubildung von Gewebe (Neoplasie) benutzt. Dabei muß aber auch wieder unterschieden werden zwischen einer gutartigen und einer bösartigen Geschwulst.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.