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Präparat: 82 (F)
Rhabdomyosarkom
H.-E.

Rhabdomyosarkome sind bösartige mesenchymale Tumoren, die Kennzeichen von quergestreifter Muskulatur aufweisen. Sie gehören zu den häufigsten Weichteiltumoren bei Kindern. Insgesamt und vor allem im Erwachsenenalter sind sie selten. Obwohl Rhabdomyosarkome überall auftreten können, sind sie im Kopf/Halsbereich, Urogenitaltrakt, Retroperitoneum und den Extremitäten am häufigsten. Histologisch unterscheidet man verschiedene Typen: embryonales R., alveoläres R., pleomorphes R.. Im Bild fallen zahlreiche große pleomorphe Tumorzellen umgeben von kleineren ovalen bis spindeligen Tumorzellen auf. Es handelt es sich um ein embryonales R. mit anaplastischer Komponente.

Bösartige mesenchymale Neoplasie. Je nach Grundgewebe, welches entartet, wird zur Bennenung vorangestellt: Lipos. (von Fettgewebe ausgehend), Leiomyos. (von glatter Muskulatur), Rhabdomyos. (von quergestreifter Muskulatur), Osteos. (von Knochen), u.a.m.. Das Ewing-Sarkom allerdings gehört in die Gruppe der primitiven neuroektodermalen Tumoren.

Auch polymorph, vielgestaltig; im Gegensatz zu monomorph, eingestaltig. Bei Neoplasien wird die Gestalt der Tumorzellen bewertet. Je unterschiedlicher (pleomorpher) die Tumorzellen untereinander sind, desto geringer ist der Tumor meist differenziert. Dies gilt allerdings nicht für alle Tumoren. Phaochromozytome (neuroendokrine Tumoren der Nebenniere und des Grenzstrangs) können hochgradig pleomorphe Tumorzellen aufweisen und verhalten sich dennoch oft gutartig.

Als Anaplasie bezeichnet man den Verlust einer erkennbaren Differenzierung eines bösartigen Tumors. Man kann quasi nicht mehr erkennen aus welchem Gewebe ein anaplastischer Tumor entstanden ist. Die Tumorzellen sind komplett entdifferenziert. Zytologisch finden sich meist eine hochgradige Zell- und Kernpolymorphie, eine stark verschobene Kern-Plasmarelation, eine Kernhyperchromasie und eine Nukleolenvergrößerung. Das >Tumorgrading entspricht einem Grad IV.