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Präparat: 79 (F)
Karzinommetastase im Lymphknoten
H.-E.

Die lymphogene Metastasierung ist die wohl häufigste Art von Absiedlungen. Das liegt vermutlich daran, dass Lymphgefäße deutlich dünnwandiger sind als Blutgefäße. Neben der Invasion in das Gefäß müssen Tumorzellen auch die Fähigkeit haben, an anderer Stelle anzuwachsen und möglichst auch Blutgefäßbildung zu induzieren (Angioneogenese). Im Bild erkennt man, dass die Tumorzellen überwiegend in Knoten wachsen und sogar noch eine angedeutete Schichtung erkennen lassen. Die Untersuchung der Lymphknoten im lymphogenen Abflußgebiets gehört bei den meisten Tumoren zum Standard und fließt in das Tumorstadium ein.

Auch Filia (Tochter) genannte Absiedelung eines Primartumors an anderer Stelle. Man unterscheidet Absiedelungen von Tumorzellen auf dem Lymphweg (lymphogene M.), Blutweg (hamatogene M.), in Körperhöhlen (kavitare M.), in epithelialen Gangsystemen (kanalikulare M., selten) und entlang von Stichkanalen (Impfmetastasen, z.B. nach Tumorpunktion).

Das Tumorstadium wird bei den meisten soliden Tumoren nach dem TNM-Staging-System der UICC bestimmt. Dabei steht T für die Ausdehnung des Primartumors, N für lokale Metastasen in Lymphknoten, M für Fernmetastasen. Mit arabischer Ziffer hinter dem Buchstaben ist das Stadium kodiert (z.B. T3 N2 M1). Für jede Art Tumor ist festgelegt, ab welcher Ausdehnung das nachsthöhere Stadium beginnt. Dabei ist manchmal Tumorgröße, ein andermal Infiltrationstiefe in anatomische Strukturen oder Nachbarorgane entscheidend. Neben T, N und M gibt es noch R für Beurteilung des Resektionsrandes am Primartumor: R0=tumorfrei, R1=histologisch Tumorinfiltration des chirurgischen Schnittrands, R2=Tumorexzision mit makroskopischer Infiltration des Randes. Prafix p: Klassifikation durch Pathologen, postoperativ. Prafix y: Klassifikation nach Chemotherapie. Das TNM-System hilft bei der Prognoseabschatzung und soll klinische Studien vergleichbar machen.