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Präparat: 48 (F)
Follikuläres Lymphom
Giemsa-Färbung

Das follikuläre Lymphom bildet Follikelstrukturen ähnlich denen des normalen Lymphknotens aus. Es gibt hier aber viel mehr davon, sie sind gleichförmiger und nicht zonal gegliedert. Die Keimzentren der Lymphknotenfollikel sind der Ort der B-Zell-Reifung, wo naive B-Zellen Antigenkontakt bekommen und unter Abhängigkeit von T-Zell-Stimulation ihre Immunglobuline durch somatische Hypermutation und Klassenwechsel (IgM/IgD zu IgA, IgE, IgG) modifizieren um Antigene effektiver zu erkennen und zu eliminieren. Durch die Strangbrüche in der DNS, die durch Hypermutation und Klassenwechsel entstehen, kommt es häufig zu chromosomalen Translokationen. Verschiedene Lymphome sind durch typische Translokationen charakterisiert. Das follikuläre Lymphom durch die Translokation t14,18.

Als chromosomale Translokation bezeichnet man die Verlagerung von Teilen eines Chromosoms an ein anderes. Solche Veranderungen des Erbguts sind vor allem in der Tumorbiologie von Bedeutung. Durch die Translokationen können Onkogene aberrant aktiviert werden (z.B. c-myc), indem sie unter die Kontrolle eines anderen Promoters geraten. Manchmal entstehen durch die Translokation auch chimare Fusionsproteine (z.B. npm-alk). Viele Tumoren sind durch bestimmte Translokationen charakterisiert, v.a. maligne Lymphome, Leukamien, Sarkome. Neben Translokationen haben auch eine Vielzahl andere genetische Modifikationen für die Tumorentstahung Bedeutung, so z.B. die Ausschaltung von Tumorsuppressorgenen durch Deletionen, Mutationen (p53) oder auch sogenannte epigenetische Ereignisse.