Voriges PräparatIndexNächstes Präparat
Präparat: 16 (F)
Hirnerweichung
H.-E.

Eine weitere Form der Nekrose neben der Koagulationsnekrose (Herzinfarkt: Präparat 12, Niereninfarkt: Präparat 18) ist die Kolliquationsnekrose. Bei ihr überwiegt der hydrolytische Gewebsabbau, so dass es nach anfänglicher ödematöser Gewebsschwellung zu einem enzymatischen Gewebsabbau mit Bildung eines Erweichungsherdes kommt. Sie tritt entweder in Organen auf, die wenig koagulierbares Protein enhalten (Gehirn) oder Proteasen als Gewebsprodukt bilden (Pankreas) oder bei Laugenverätzung (Ösophagus nach Laugeningestion). Das Beispiel zeigt einen Erweichungsherd des Gehirns. In der Übersicht erkennt man ein Stück Großhirnrinde mit typischer Schichtung. Links unten in der Ecke kommt der Erweichungsherd ins Blickfeld.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.

Nekrose infolge Eiweißgerinnung z.B. nach Ischamie, Saure-, Salzeinwirkung. Das Gewebe ist hellgelb bis weißlich (als Ischamiefolge: keilförmig) mit trockener Schnittflache. Diese Form der Nekrose ist typisch für Leber, Niere, Herz, und Milz.

pathologische Flüssigkeitsansammlung im Gewebe. Ein Ödem entsteht meist durch erhöhten hydrostatischen Druck oder durch verminderten kolloidosmotischen Druck in den Gefaßen. Auch eine Abflußbehinderung in Lymphgefaßen kann ein Ödem verursachen (Lymphödem). Ein sog. eiweißreiches Ödem kommt im Rahmen von Entzündungen aufgrund einer gesteigerten Gefaßwandpermeabilitat vor.