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Präparat: N14 (F)
Anämischer Infarkt
H.-E.

In der Vergrößerung zeigt sich in der nekrotischen Kernzone eine Makrophagenanhäufung, welche das nekrotische Material abräumt. Es handelt sich um eine Kolliquationsnekrose.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.

Im Unterschied zur Koagulationsnekrose überwiegt bei der Kolliquationsnekrose der hydrolytische Gewebsabbau, so dass es nach anfanglicher ödematöser Gewebsschwellung zu einem enzymatischen Gewebsabbau kommt mit Bildung eines Erweichungsherdes. Sie tritt entweder in Organen auf, die wenig koagulierbares Protein enhalten (Gehirn) indem Hydrolasen aus Makrophagen freigesetzt werden oder in Geweben die Proteasen als Gewebsprodukt bilden (Pankreas) oder bei Laugenveratzung (Ösophagus nach Laugeningestion)