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Präparat: 75 (F)
Kleinzelliges Bronchialkarzinom
H.-E.

Die Tumorzellen wachsen meist in soliden Verbänden, die sich leicht quetschen lassen, was die Diagnose an der Biopsie manchmal schwierig macht, weil die gequetschten Tumorverbände dann von gequetschtem lymphatischen Gewebe schlecht zu unterscheiden sind. Der neuroendokrine Ursprung dieses Tumors zeigt sich auch dadurch, daß die Tumorzellen manchmal Hormone produzieren. Die Ausschüttung dieser Hormone kann zu systemischer Wirkung führen. Dieses Phänomen nennt man paraneoplastisches Syndrom.

Als paraneoplastisches Syndrom bezeichnet man allgemein Krankheitszustande, die in Zusammenhang mit Malignomen auftreten, ohne daß sie durch direkte Tumorinvasion oder Metastasen bedingt sind. Eine wichtige Untergruppe stellen die endokrinen Syndrome dar, die durch tumorbedingte Hormonbildung entstehen. Meist sind dies neuroendokrine Tumoren wie Karzinoide, neuroendokrine Karzinome, Hypophysare- oder (Neben-) Schilddrüsentumoren oder kleinzellige Bronchialkarzinome. Typische Beispiele sind: Cushing-Syndrom (ACTH), Schwartz-Bartter-Syndrom (ADH), Hypokalzamie (Calcitonin), Hyperkalzamie (Parathormon), Gynakomastie (Gonadotropin), Akromegalie (STH), Hypoglykamie (Insulin), Hyperpigmentierung (MSH).