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Präparat: 74 (F)
Invasiv duktales Mammakarzinom
H.-E.

Häufig ist neben einem invasiven Anteil auch ein in situ Karzinom nachzuweisen. Dieses zeigt Drüsengänge, meist angefüllt mit atypischen Epithelien, hier im Bild zu erkennen eine zentrale Nekrose (Comedokarzinom). Weiterhin sind grobschollige Verkalkungen sichtbar, welche in mammographischen Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung genutzt werden können. Verkalkungen sind aber keineswegs beweisend für die Malignität eines Prozesses.

Der Begriff "Carcinoma in situ" ist paradox: Meint "Karzinom" doch invasiv wachsender, bösartiger epithelialer Tumor, so meint "in situ" explizit nicht invasiv. Dieser Begriff wurde geschaffen um Lasionen zu benennen, die so hochgradig dysplastisch sind, daß man sie als bösartig bezeichnen will. Dennoch ist in diesen Lasionen keine Invasion nachzuweisen und deshalb erfüllen sie ein wichtiges Kriterium der Bösartigkeit nicht. Insbesondere bei der intraepithelialen Neoplasie der Ektozervix uteri sind die Übergange von der hochgradigen Dysplasie zum Carcinoma in situ fließend. In letzter Zeit wurde deshalb und auch wegen der unglücklichen Sprachwahl der Begriff intraepitheliale Neoplasie für viele Organe eingeführt. Dabei unterscheidet man verschiedene Grade, von denen der höchste dem eines Carcinoma in situ und einer hochgradigen Dysplasie entspricht.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.