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Präparat: 65 (F)
Plattenepithelkarzinom der Portio uteri
H.-E.

Hier ist neben dem entzündlichen Infiltrat das Plattenepithelkarzinom zu sehen, welches pleomorphe Kerne und eine Apoptose zeigt.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.

Auch polymorph, vielgestaltig; im Gegensatz zu monomorph, eingestaltig. Bei Neoplasien wird die Gestalt der Tumorzellen bewertet. Je unterschiedlicher (pleomorpher) die Tumorzellen untereinander sind, desto geringer ist der Tumor meist differenziert. Dies gilt allerdings nicht für alle Tumoren. Phaochromozytome (neuroendokrine Tumoren der Nebenniere und des Grenzstrangs) können hochgradig pleomorphe Tumorzellen aufweisen und verhalten sich dennoch oft gutartig.

Unter Apoptose versteht man den programmierten Zelltod. Die Apoptose wird unterschieden von der Nekrose, welche einen ungeplanten Zelluntergang darstellt. Bei der Apoptose schaltet die Zelle ein Programm ein, welches kaskadenartig ablauft und zur Zerstörung der DNS und des Zellkerns führt. Dieses komplexe Enzymsystem ist in allen Zellen angelegt und kann von der Zelle selber oder durch Induktion von außen aktiviert werden. Es spielt eine bedeutende Rolle in der Embryologie, aber auch in der Tumorpathologie ist es wichtig. So gibt es Tumoren, die einfach dadurch entstehen, daß sie das Apoptoseprogramm deaktivieren. Für die Apoptoseforschung am Fadenwurm (C. elegans) wurde der Medizinnobelpreis 2002 verliehen.