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Präparat: 65 (F)
Plattenepithelkarzinom der Portio uteri
H.-E.

Das Plattenepithelkarzinom der Portio uteri liegt im Frühstadium nahezu ausschließlich innerhalb der Transformationszone von Plattenepithel zu Zylinderepithel. Man unterscheidet makroskopisch drei Wachstumsformen: Das Carcinoma in situ, das Mikrokarzinom sowie das Makrokarzinom. Wird beim Carcinoma in situ und beim Mikrokarzinom die Konisation oder eine einfache Hysterektomie als Therapie ausreichen, wird ein Makrokarzinom durch Radikaloperation oder Hochvoltbestrahlung therapiert, da diese Tumoren sich frühzeitig in Nachbarorgane ausbreiten oder in Lymphknoten streuen. Hämatogene Metastasen treten erst spät auf. Am linken Bildrand ist nicht verhornendes Plattenepithel zu erkennen. Der Übergang zum Plattenepithelkarzinom wird durch eine deutliche Änderung der Architektur sichtbar.

Bösartige, von epithelialem Gewebe ausgehende Neoplasie. Sie zeichnet sich durch die Kennzeichen bösartiger Tumoren aus: Invasives, destruierendes Wachstum, Metastasierung. Daneben zeigt ein Karzinom meist ausgepragte zytologische Atypien (Chromatinvergröberung, Hyperchromasie, Kernpolymorphie) und eine Architekturstörung.

Der Begriff "Carcinoma in situ" ist paradox: Meint "Karzinom" doch invasiv wachsender, bösartiger epithelialer Tumor, so meint "in situ" explizit nicht invasiv. Dieser Begriff wurde geschaffen um Lasionen zu benennen, die so hochgradig dysplastisch sind, daß man sie als bösartig bezeichnen will. Dennoch ist in diesen Lasionen keine Invasion nachzuweisen und deshalb erfüllen sie ein wichtiges Kriterium der Bösartigkeit nicht. Insbesondere bei der intraepithelialen Neoplasie der Ektozervix uteri sind die Übergange von der hochgradigen Dysplasie zum Carcinoma in situ fließend. In letzter Zeit wurde deshalb und auch wegen der unglücklichen Sprachwahl der Begriff intraepitheliale Neoplasie für viele Organe eingeführt. Dabei unterscheidet man verschiedene Grade, von denen der höchste dem eines Carcinoma in situ und einer hochgradigen Dysplasie entspricht.

Bei der Konisation der Zervix wird die Transformationszone im Bereich der Portio, wo das Plattenepithel in ein Zylinderepithel übergeht, in Form eines Konus exzidiert. Praneoplastische Veranderungen und auch Mikrokarzinome kann man mit dieser Methode behandeln und damit den oft noch jungen Patientinnen den Uterus erhalten.

Operative Entfernung der Gebarmutter. Die Hysterektomie kann vaginal oder abdominal, auch endoskopisch erfolgen.

Auch Filia (Tochter) genannte Absiedelung eines Primartumors an anderer Stelle. Man unterscheidet Absiedelungen von Tumorzellen auf dem Lymphweg (lymphogene M.), Blutweg (hamatogene M.), in Körperhöhlen (kavitare M.), in epithelialen Gangsystemen (kanalikulare M., selten) und entlang von Stichkanalen (Impfmetastasen, z.B. nach Tumorpunktion).