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Präparat: C14 A (H)
Rückenmark
Markscheidenfärbung
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Die Spitzen der Hinterhörner zeigen nach dorsal auf diejenige Stelle der Rückenmarksoberfläche, an der die dorsalen Wurzeln der Spinalnerven eintreten (die in unseren Präparaten i.a. nicht zu sehen sind). Zwischen der Spitze der Hinterhörner und den Eintrittsstellen der Hinterwurzeln liegt ein Bereich, in dem zahlreiche sehr dünne, unmyelinisierte Nervenfasern liegen. Diese dünnen, dichten Fasern, die lichtmikroskopisch einzeln nicht aufzulösen sind, lassen den Bereich unter der Wurzeleintrittszone dichter als die umgebende weiße Substanz erscheinen. Diese nozizeptiven Fasern aus den Hinterwurzeln werden als Lissauers Trakt bezeichnet; sie vermitteln dumpfe Schmerz- und Temperaturempfindungen.

Nervi spinales; 31 segmental und paarweise aus dem Rückenmark austretende Nerven. Man unterscheidet 8 zervikale, 12 thorakale, 5 lumbale und 5 sakrale sowie den kokzygealen Spinalnerven. Die Perikaryen des motorischen, efferenten Anteils liegen im Vorderhorn des Rückenmarks, die des sensiblen, afferenten Anteils in den Spinalganglien und die des viszeromotorischen Anteils im Seitenhorn des Rückenmarks. Die efferenten Fasern eines Segmentes bilden die Vorderwurzel und vereinigen sich mit der sensiblen Hinterwurzel zum Spinalnerven, der sich in vier Äste aufteilt: Ramus meningeus zur sensiblen Versorgung der Rückenmarkshäute Ramus posterior (dorsalis) zur motorischen Versorgung der autochthonen Rückenmuskulatur und zur sensiblen Versorgung der Hautregion des Rückens Ramus anterior (ventralis) zur motorischen Versorgung der Rumpfvorder- und Seitenwand und der Extremitäten sowie zur sensiblen Versorgung der entsprechenden Hautareale Ramus communicans, der die Verbindung zu den Grenzstrangganglien des vegetativen Nervensystems herstellt.

Markhaltig, von einer Markscheide umhüllt. Im ZNS wird die Markscheide des Axons durch Fortsätze von Oligodendrozyten gebildet, im peripheren Nervensystem von den Schwann- Zellen. Je nach Dicke der Markscheide werden markreiche und markarme Nervenfasern unterschieden. Bei marklosen Nervenfasern bilden die Hüllzellen .z. B. die schwann-Zellen keine Markscheide aus.

Substantia alba; sie umgibt die graue Substanz des Rückenmarks mantelförmig und enthält im wesentlichen markhaltige und marklose Nervenfasern, jedoch so gut wie keine Perikarya von Nervenzellen. Die Nervenfasern ordnen sich zu Strängen an: Vorderseitenstrang (Funiculus anterolateralis); (Funiculus posterior).

Pseudounipolare Spinalganglienzellen, die Schmerzreize wahrnehmen und weiterleiten. Die Rezeptoren (Nozizeptoren, Schmerzrezeptoren) sind freie Nervenendigungen, die durch Aufzweigungen des peripheren Fortsatzes der nozizeptiven Spinalganglienzellen entstehen. Die Schmerzrezeptoren können durch verschiedene Reize (thermische, mechanische oder chemische) erregt werden. Sie adaptieren nicht oder nur sehr langsam.

Tractus posterolateralis, teilt die Hinterstränge von den Seitensträngen. Im Tractus posterolateralis verlaufen die zentralen Fortsätze der pseudounipolaren Spinalganglienzellen, die Schmerzreize vermitteln, sie werden an Neuronen im Hinterhorn synaptisch umgeschaltet (Substantia gelatinosa).