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Präparat: 63 (F)
Mäßiggradige Dysplasie der Portio uteri
H.-E.

Unter einer Dysplasie ist eine zelluläre und histologische Abweichung eines Gewebes von der Norm zu verstehen. Dysplasien zeichnen sich morphologisch dadurch aus, dass Zellen eine deutliche Pleomorphie und mitotische Aktivität erkennen lassen. Bei Epithelien geht insbesondere die funktionelle Ausreifungsrichtung verloren (Polaritätsverlust). Alle Stufen der Präkanzerosen der Portio werden unter dem Begriff "Cervikale intraepitheliale Neoplasie" (CIN) zusammengefaßt.

Auch intraepitheliale Neoplasie (IEN). Unter einer Dysplasie/IEN versteht man eine prakanzeröse Abweichung des Gewebes von der Norm mit zellularen Atypien, Architekturstörung und Differenzierungsstörung. Je nach Schwere der Abweichung/Atypie graduiert man Dysplasien. Geringe Dysplasien sind rückbildungsfahig. Höhergradige Dysplasien sind eine Prakanzerose und nicht reversibel. Sie gehen nicht selten über in ein invasives Karzinom.

Auch polymorph, vielgestaltig; im Gegensatz zu monomorph, eingestaltig. Bei Neoplasien wird die Gestalt der Tumorzellen bewertet. Je unterschiedlicher (pleomorpher) die Tumorzellen untereinander sind, desto geringer ist der Tumor meist differenziert. Dies gilt allerdings nicht für alle Tumoren. Phaochromozytome (neuroendokrine Tumoren der Nebenniere und des Grenzstrangs) können hochgradig pleomorphe Tumorzellen aufweisen und verhalten sich dennoch oft gutartig.