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Präparat: C16 (H)
Kleinhirn
Nissl-Färbung
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Das Präparat vom Kleinhirn zeigt eine stark gewundene, natürliche Oberfläche. Die Windungen sind im Vergleich zu denen des Cortex cerebri zarter, sie werden hier als "Blätter" (Folia cerebelli) bezeichnet. Die Schichten der Kleinhirnrinde, Cortex cerebelli, verlaufen parallel zur Oberfläche in den Folia und zeigen im Gegensatz zu den Schichten des Isocortex keine regionalen Unterschiede. In der Übersicht fällt zunächst eine einzelne Reihe großer, intensiv gefärbter Zellen auf: die Purkinje-Zellen, die für das Cerebellum charakteristisch sind. Das zentrale Marklager enthält Nervenfasern und erscheint in der Übersicht fast strukturlos.

(Großhirnrinde), graue Substanz an der Oberfläche des Großhirns (Telencephalon).

Blattförmige Windungen der Kleinhirnoberfläche

(Kleinhirnrinde) stark gewundene und damit vergrößerte Rinde aus grauer Substanz, die das Marklager des Kleinhirns vollständig umschließt. Sie gliedert sich in drei Schichten: Das äußere Stratum moleculare besteht weitgehend aus Neuropilformationen und Nervenfasern. Die in ihm liegenden Neurone sind Sternzellen und Korbzellen, die mit ihren Fortsätzen Faserkörbe um die Perikarya der Purkinje-Zellen ausbilden. Das Stratum purkinjense enthält die großen Perikaryen der Purkinje-Zellen. Der auffällig große Dendritenbaum verzweigt sich in der Molekularschicht. Die Purkinje-Zellen bilden die einzige efferente Projektion der Kleinhirnrinde, ihre Axone ziehen in die Kleinhirnkerne und in den Ncl.vestibularis lateralis. Das Stratum granulosum (Körnerzellschicht) bildet die innerste Schicht, enthält 99% der kortikalen Neurone und besteht zum größten Teil aus den kleinen, multipolaren Körnerzellen. Sie haben Glutamat als Neurotransmitter und sind die einzigen exzitatorischen Neurone der Kleinhirnrinde. An den Körnerzellen enden (mit Ausnahme der Afferenzen aus der Olive) alle Afferenzen des Kleinhirns als Moosfasern. Die Axone der Körnerzellen ziehen in die Molekularschicht und verzweigen sich dort zu den Parallelfasern.

Bildet den größten Teil der Endhirnrinde. Er ist der entwicklungsgeschichtlich jüngste Teil des Endhirns und wird deshalb auch als Neocortex bezeichnet. Der Isocortex wird in 6 parallel zur Oberfläche verlaufende Schichten eingeteilt. Dem Isocortex wird der entwicklungsgeschichtlich ältere Allocortex gegenübergestellt.

Größte Neurone der Kleinhirnrinde; sie wirken inhibitorisch, ihr Neurotransmitter ist GABA. Ihre Dendriten verzweigen sich in der Molekularschicht. Die distalen Abschnitte des Dendritenbaums sind dicht mit Dornen besetzt. Hier enden die Parallelfasern. Dem proximalen (nahe am Perikaryon gelegenen) Teil des Dendritenbaums fehlen die Dornen, hier enden die Kletterfasern aus der unteren Olive. Über korbartig angeordnete Fortsätze erhalten die Purkinje-Zellen Informationen von den Korbzellen. Die Purkinje-Zellen sind die einzigen efferenten Zellen der Kleinhirnrinde. Ihre Axone ziehen durch das Marklager zu den Kleinhirnkernen und zum Ncl.vestibularis lateralis.

Kleinhirn; unterhalb des Occipitallappens des Großhirns gelegener Hirnteil, der aus zwei Hemisphären und einem mittleren Teil, dem Kleinhirnwurm (Vermis) besteht. Seine Oberfläche ist durch zahlreiche Furchen in schmale blattförmige Windungen unterteilt, insgesamt lassen sich die äußere Rinde und das innere Marklager unterscheiden. Hierbei enthält die Rinde den größten Teil der Neurone, sie ist in drei Schichten (Körnerschicht, Purkinje-Zellschicht, Molekularschicht) unterteilt. Das Marklager enthält vier paarige zentrale Kerne aus grauer Substanz (Nucleus dentatus, Ncl.emboliformis, Ncl.globosus, Ncll.fastigii), in denen vor allem efferente Bahnen verschaltet werden. Über die drei paarigen Kleinhirnstiele ist es efferent und afferent mit Großhirn, Hirnstamm, Vestibularsystem und Rückenmark verbunden. Das Kleinhirn stellt eines der wichtigsten Zentren für die Koordination geordneter und kombinierter Bewegungsabläufe dar.