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Präparat: 44 (F)
Fettleber
H.-E.

Eine Leberzellverfettung kann im Rahmen von zahlreichen Leberschädigungen auftreten: Nutritiv-toxisch, medikamentös, Schock, Mangelernährung, Schwangerschaft. Die Alkoholhepatopathie beginnt zunächst mit einer großtropfigen Zellverfettung ohne nennenswerte Entzündung (ab ca. 20-60g Alkohol/Tag). Dieses Stadium ist im Präparat zu sehen. Vereinzelt sieht man in der Alkoholfettleber Einzelzellnekrosen mit granulozytärer Abräumreaktion (Lipogranulom). Die Alkoholfettleber ist bei Abstinenz innerhalb von Wochen rückbildungsfähig. Bei weiterem regelmäßigem Alkoholkonsum kann es zu einer Alkoholhepatitis kommen (ab 120g Alkohol/Tag in jedem Fall).

Unter einem Schock versteht man im engeren Sinn ein Kreislaufversagen, in dessen Folge es zu einer pathologischen Stoffwechselsituation kommt, in der der Sauerstoffverbrauch im Gewebe größer ist als das Sauerstoffangebot. Ein Schock kann verschiedene Auslöser haben: Hypovolamie, kardiovaskular, endokrinologisch, metabolisch-toxisch, septisch, anaphylaktisch, neurogen. Durch die Stoffwechselstörung kommt es zunachst zu einer Zentralisation des Kreislaufs, dann zunehmend zum Ausfall von Organen, v.a. von Niere, Lunge, Herz, Leber, Darm.

Als Nekrose bezeichnet man sozusagen den Unfalltod einer Zelle oder eines Zellverbands, in Unterscheidung zum geplanten Zelltod, der Apoptose. Durch eine Schadigung (infektiös, chemisch, physikalisch, Sauerstoffmangel o.a.) kommt es zum irreversiblen Ausfall der Zellfunktionen. Zytologisch erkennbar v.a. durch Kernveranderungen: Pyknose (Kernschrumpfung), Karyorrhexis, Karyolyse; histologisch in der HE-Farbung Eosinophilie (starke rote Anfarbung) des Zytoplasma. Formen: Koagulationsnekrose, verkasende Nekrose, Kolliquationsnekrose.

Granulom wird grundsatzlich mit Knötchen übersetzt. Besondere chronische Entzündungen bezeichnet man als granulomatös, weil bei diesen makroskopisch knötchenförmige Gewebsverdichtungen zu erkennen sind. Histologisch kann man verschiedene Granulomarten unterscheiden: G. vom Tuberkulosetyp, Pseudotuberkulosetyp, Sarkoidosetyp, Fremdkörperg., Rheumatisches G., Rheumatoides G.. Die verschiedenen Granulomtypen sind nicht eindeutig charakteristisch für eine Erkrankung. So kommen Tuberkulosegranulome auch bei Lepra, Syphilis, Tumor, PVP-Staubeinlagerungen u.a. vor! Typische Zellen eines Granuloms sind Riesenzellen, Epitheloidzellen, Lymphozyten. Wichtig ist die Unterscheidung zur granulierenden Entzündung, die durch Granulationsgewebe gekennzeichnet ist und nur vom Namen her ahnlich ist. Auch der neutrophile Granulozyt hat mit beiden nichts gemein.