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Präparat: B78 (H)
Tonsilla lingualis
H.-E.
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Die Übersicht zeigt die typischen Baumerkmale der Tonsilla lingualis. Kurze kryptenartige Einsenkungen des Mundhöhlenepithels werden beidseits von lymphatischen Gewebe mit Lymphfollikeln gesäumt. Epithel- und lymphatisches Gewebe liegen auf einem breiten Sockel von Skelettmuskulatur. Die Muskulatur ist von Bindegewebe durchzogen. Unterhalb des Epithels und vom Bindegewebe umgeben liegen Anschnitte muköser Speicheldrüsen (Gll. linguales).

Bestandteil des Waldeyer-Rachenrings; zur Tonsilla lingualais gehören zahlreiche flache, weit auseinanderliegende Krypten am Zungengrund mit vielen Folliculi lymphoidei.

Epithel innerer Körperoberflächen, die starken mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, z.B. Mundhöhle, Ösophagus, Analkanals und Vagina. Es besteht aus mehreren Schichten, deren Zellen unterschiedliche Formen besitzen: Die Zellen des Stratum basale sind hochprismatisch, relativ klein und dicht gepackt, die Zellen des Stratum spinosum sind polygonal geformt und besitzen stachelig erscheinende Ausläufer (daher der Begriff Stachelzellschicht. Die Basalzellschicht und die Stachelzellschicht bilden zusammen die Proliferationszellschicht. Von der Basalzellschicht aus wandern die Zellen an die Oberfläche und verändern dabei ihre Form. Die Zellen der Superfzialschicht sind abgeplattet (daher Plattenepithel). Die Zellkerne sind gut erhalten und bis in die obersten Zellschichten zu erkennen. Das Plattenepithel ist durch Bindegewebspapillen eng mit der Lamina propria verzahnt.

Folliculi lymphoidei; hochorganisierte Ansammlungen von Lymphozyten. Sie stellen charakteristische Bestandteile der meisten lymphatischen Organe dar, treten als Solitärfollikel einzeln auf oder können sich zu Folliculi lymphoidei aggregati anhäufen. Man unterscheidet Primärfollikel, bei denen gleichförmige kleine Lymphozyten etwa gleich dicht verteilt liegen, von Sekundärfollikeln, die eine zentrale Aufhellung und eine lymphozytenreiche Randzone aufweisen. Die zentrale Aufhellung wird als Keim- oder Reaktionszentrum bezeichnet und entsteht durch Abwehrreaktionen gegen Antigene.