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Präparat: B77 (H)
Zahnentwicklung
Azan
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Dieses Präparat zeigt eine Zahnanlage, die weiter entwickelt ist als die im Präparat 60. Im Präparat ist das mehrschichtig unverhornte Plattenepithel der Mundhöhle zu erkennen. Die Zahnanlage selbst wird von Alvelolarknochen umgeben. Im Bereich der späteren Krone sind die Schmelz bildenden Zellen, die Adamantoblasten, als eine Kappe zu erkennen, die einen optisch leeren Raum umgreift. Dieser Raum markiert die Schmelzschicht; er entsteht dadurch, dass der Schmelz bei der Präparation herausgelöst wurde. An die Schmelzschicht grenzt die hier blau gefärbte Dentinschicht, unter der Dentinschicht liegt die Zahnpulpa. Der Hohlraum zwischen Zahnpulpa und Dentin ist ein Artefakt.

Dem ektodermalen Epithel der Mundbucht und dem Mesektoderm des Kopfes entstammende embryonale Anlagen der Zähne, deren Entwicklung im zweiten Embryonalmonat beginnt: Hierzu senken sich zunächst bogenförmige Zahnleisten aus dem mehrschichtig unverhornten Epithel der Mundbucht im Bereich des späteren Ober- und Unterkiefers ab, an denen sich später je zehn epitheliale Verdichtungen in Form der Zahnknospen bilden. Aus diesen geht das Schmelzorgan hervor, das später Schmelz bilden und die Gestalt der Zahnkrone prägen wird. Durch stärkeres Wachstums der Ränder erlangen die Zahnknospen die Form der Zahnglocke, deren Höhlung verdichtetes Mesenchym in Form der Zahnpapille enthält; dies ist der Vorläufer der Zahnpulpa. In der weiteren Entwicklung löst sich die Verbindung zur Zahnleiste und in der Umgebung des Schmelzorgans verdichtet sich das Mesenchym zum Zahnsäckchen. Nach der allmählichen Rückbildung der Zahnleiste bleibt lediglich ihr unterer Rand als Ersatzleiste erhalten, dieser dient der Bildung der bleibenden Zähne.

Processus alveolares der Maxilla bzw. Mandibula aus Lamellenknochen. Sie gehen aus der äußeren Schicht der Zahnsäckchen hervor und werden desmal ossifiziert. Die Alveolarknochen sind Bestandteil des Zahnhalteapparates, an ihnen befestigen sich die Sharpey-Fasern des Periodontiums.

(Enamelum) zellfreie, härteste Substanz des menschlichen Körpers aus mehr als 97 % anorganischen Substanzen (v.a. Hydroxylapatit). Schmelz besteht aus den von interprismatischer Kittsubstanz zusammengefügten Schmelzprismen, die eine komplizierte Anordnung aufweisen: Polarisationsmikroskopisch stellen sich Schräger-Hunter-Streifen dar; quer zu diesen und das Dentin zirkulär umgreifend finden sich Retzius-Streifen, die durch das rhthmische Verkalken des Schmelzes während der Entwicklung entstehen. Zahnschmelz tritt nur im Bereich der Zahnkrone auf.

Synonym:Ameloblasten; schmale, 60-70 µm hohe Zellen, die den Zahnschmelz bilden. Sie sezernierenzunächst organische Schmelzmatrix, später auch Kalzium und Phosphat und entwickeln lange, der Dentinschicht zugewandte Fortsätze (Tomes-Fortsätze). Diese sind an der Bildung von Schmelzkristallen (Apatitkristallen) beteiligt.

Zahnbein; besteht aus anorganischen Bestandteilen (ca. 70 %), organischer Matrix (ca. 20 % ) und Wasser (ca. 10%). Dentin wird von den Odontoblasten gebildet, sie haben einen langen Fortsatz, der in Dentinkanälchen bis an die Grenze des Dentins zieht. Hierdurch entsteht die charakteristische radiäre Streifung des Dentins. Die Kanälchen sind von einer festen, dichten Hülle von peritubulärem Dentin umgeben (Neumann-Scheide), dazwischen findet sich das weniger dichte intertubuläre Dentin mit vorwiegend in Längsrichtung des Zahns verlaufenden Kollagenfasern. Das weniger dicht mineralisierte Manteldentin bildet die dem Schmelz zugewandte Oberfläche.

Das Cavum dentis und die Wurzelkanäle füllendes lockeres Bindegewebe, dessen Fibrozyten ein dreidimensionales Netzwerk bilden. Neben undifferenzierten Mesenchymzellen und freien Bindegewebszellen finden sich an der Grenze zum Dentin die palisadenförmig angeordneten Odontoblasten. Die Pulpa weist eine dichte Vaskularisation und Innervation auf, vereinzelt dringen marklose Nervenfasern in Dentinkanälchen ein.