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Präparat: B60 (H)
Zahnentwicklung I, Schwein
Eisenhämatoxilin
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Es handelt sich um einen Schnitt durch die herausgelöste Maxillar- und Mandibularregion eines Embryos. Das Präparat hat also präparationsbedingte künstliche Schnittflächen und natürliche, von Epithelien überzogene Oberflächen: die Haut auf der Außenseite und die Schleimhaut im Innern der Mundhöhle. Die Wangenhaut ist beim Embryo noch nicht so dick und deutlich verhornt wie beim Erwachsenen. Die stark gebuchtete Mundhöhle (in der auch die Zunge angeschnitten ist) trägt ein typisches mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel. Schon in der Übersicht erkennt man, dass sich von diesem Epithel ausgehend im Ober- und Unterkiefer schlauchartige, manchmal gewundene Gebilde (die Zahnleisten) in die Tiefe senken, die in epithelialen Verdichtungen, den Zahnknospen der Zahnanlagen enden. Im hier gezeigten Entwicklungsstadium hat sich die Zahnknospe bereits zur Zahnglocke, dem Schmelzorgan, differenziert. Im Inneren der Glocke liegt die Zahnpapille aus verdichtetem Mesenchym. Außen um die Zahnglocke verdichtet sich das Mesenchym zum Zahnsäckchen. Weiter außen erkennt man die sich entwickelnden Alveolarknochen von Ober- und Unterkiefer und im Unterkiefer einen Anschnitt des Meckelschen Knorpels.

Bezeichnung für die Frucht in der Gebärmutter bis zum Ende der 8. Schwangerschaftswoche, bis zu diesem Zeitpunkt sind die Organsysteme angelegt.

Epithel innerer Körperoberflächen, die starken mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, z.B. Mundhöhle, Ösophagus, Analkanals und Vagina. Es besteht aus mehreren Schichten, deren Zellen unterschiedliche Formen besitzen: Die Zellen des Stratum basale sind hochprismatisch, relativ klein und dicht gepackt, die Zellen des Stratum spinosum sind polygonal geformt und besitzen stachelig erscheinende Ausläufer (daher der Begriff Stachelzellschicht. Die Basalzellschicht und die Stachelzellschicht bilden zusammen die Proliferationszellschicht. Von der Basalzellschicht aus wandern die Zellen an die Oberfläche und verändern dabei ihre Form. Die Zellen der Superfzialschicht sind abgeplattet (daher Plattenepithel). Die Zellkerne sind gut erhalten und bis in die obersten Zellschichten zu erkennen. Das Plattenepithel ist durch Bindegewebspapillen eng mit der Lamina propria verzahnt.

Erstes Stadium der Zahnanlage in Form von bogenförmigen Absenkungen des Epithels der Mundbucht im Bereich des späteren Ober- und Unterkiefers. An ihrem Ende entwickelt sich die Zahnknospe, aus der das Schmelzorgan hervorgeht.

Dem ektodermalen Epithel der Mundbucht und dem Mesektoderm des Kopfes entstammende embryonale Anlagen der Zähne, deren Entwicklung im zweiten Embryonalmonat beginnt: Hierzu senken sich zunächst bogenförmige Zahnleisten aus dem mehrschichtig unverhornten Epithel der Mundbucht im Bereich des späteren Ober- und Unterkiefers ab, an denen sich später je zehn epitheliale Verdichtungen in Form der Zahnknospen bilden. Aus diesen geht das Schmelzorgan hervor, das später Schmelz bilden und die Gestalt der Zahnkrone prägen wird. Durch stärkeres Wachstums der Ränder erlangen die Zahnknospen die Form der Zahnglocke, deren Höhlung verdichtetes Mesenchym in Form der Zahnpapille enthält; dies ist der Vorläufer der Zahnpulpa. In der weiteren Entwicklung löst sich die Verbindung zur Zahnleiste und in der Umgebung des Schmelzorgans verdichtet sich das Mesenchym zum Zahnsäckchen. Nach der allmählichen Rückbildung der Zahnleiste bleibt lediglich ihr unterer Rand als Ersatzleiste erhalten, dieser dient der Bildung der bleibenden Zähne.

Pluripotentes Grundgewebe der Embryonalzeit, von dem sich sämtliche Binde- und Stützgewebe sowie einige andere Gewebe (z.B. Teile der Muskulatur) ableiten. Das Mesenchym selbst stammt aus dem Mesoderm und zu kleinen Teilen aus Ektoderm und Entoderm.