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Präparat: B59 (H)
Zahn (geschnitten, quer)
H.-E.
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Bei starker Vergrößerung sind alle Bestandteile des Zahnhalteapparates (Paradontium, Paradont) zu erkennen. Die Zemenschicht schließt sich dem Dentin unmittelbar an. Zement wird nach Art der desmalen Ossifikation von Zementozyten gebildet. Vor allem an der Wurzelspitze können sich diese Zellen in den Zement einmauern; im Bereich des Zahnhalses liegen die Zementozyten der Zementschicht außen an. Im Zement verlaufende kollagene Fasern setzen sich nach außen in die Bindegewebszüge (Sharpey-Fasern) des Peridontiums (Desmodont, Wurzelhaut) fort. Zwischen den Sharpey-Fasern liegen die spindelförmigen Zellkerne der Fibrozyten und Blutgefäßanschnitte. Die Bindegewebszüge des Periodontium strahlen außen in den Alveolarknochen ein.

Parodontium; Zahnbett aus Zement, Periodontium (Wurzelhaut) und Alveolarknochen: Der Zahnzement bildet die Hülle des Zahns im Bereich der Wurzel; er besteht aus Zementozyten, Kollagenfibrillen und verkalkter Grundsubstanz. Das Periodontium füllt die Lücke zwischen der Oberfläche des Zements und den Alveolarfortsätzen. Das Periodontium dient der Befestigung der Zähne und der Pufferung des Kaudrucks.

Zahnbein; besteht aus anorganischen Bestandteilen (ca. 70 %), organischer Matrix (ca. 20 % ) und Wasser (ca. 10%). Dentin wird von den Odontoblasten gebildet, sie haben einen langen Fortsatz, der in Dentinkanälchen bis an die Grenze des Dentins zieht. Hierdurch entsteht die charakteristische radiäre Streifung des Dentins. Die Kanälchen sind von einer festen, dichten Hülle von peritubulärem Dentin umgeben (Neumann-Scheide), dazwischen findet sich das weniger dichte intertubuläre Dentin mit vorwiegend in Längsrichtung des Zahns verlaufenden Kollagenfasern. Das weniger dicht mineralisierte Manteldentin bildet die dem Schmelz zugewandte Oberfläche.

Perichondrale Ossifikation; direkte Form der Knochenbildung vor allem in der Entwicklung der platten Knochen (z.B. Schädelknochen). Die Knochenbildung erfolgt hier direkt aus dem Mesenchym: Die Mesenchymzellen wandeln sich in Osteoblasten um, die dann zur Bildung der Interzellularsubstanz fähig sind. Durch verschiedene Vorgänge entsteht schließlich verkalktes faserreiches Bindegewebe, das als Geflechtknochen bezeichnet wird. Dieser Vorgang breitet sich von isoliert gelegenen Zentren in die Umgebung aus, wodurch Knochenbälkchen entstehen, die miteinander in Verbindung treten und dadurch eine Spongiosa bilden.

Bilden den Zahnzement, eng verwandt mit Osteozyten.

Teil der Wurzelhaut (Desmodontium, Lig. periodontale), Bündel straffer kollagener Fasern, die in Zement und Alveolarknochen einstrahlen. Sie dienen der federnden Befestigung des Zahns sowie der Pufferung und Regulierung des Kaudrucks (die Fasern stehen in Kontakt mit sensiblen Nervenendigungen).

Wurzelhaut, Periodontium; Bestandteil des Zahnhalteapparates aus straffen Kollagenfaserbündeln.

Processus alveolares der Maxilla bzw. Mandibula aus Lamellenknochen. Sie gehen aus der äußeren Schicht der Zahnsäckchen hervor und werden desmal ossifiziert. Die Alveolarknochen sind Bestandteil des Zahnhalteapparates, an ihnen befestigen sich die Sharpey-Fasern des Periodontiums.