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Präparat: B56 (H)
Zunge, Papillae filiformes
Eisenhämatoxilin
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Das Präparat ist aus drei Schichten aufgebaut. Die apikale Grenzfläche des Epithels ist sehr unregelmäßig konturiert. Papillae filiformes ragen als spitz zulaufende verhornte Verbände der oberen Schichten des Epithels in die Mundhöhle hinein. Das intensiv gefärbte oberflächliche Epithel ragt unterschiedlich tief in die darunterliegende Lamina propria ein. Basal dringen verzweigte Epithelzapfen tief zwischen aufragende bindegewebige Papillen der Lamina propria hinab (Verzahnung des Epithels mit der Lamina propria). Die Lamina propria ist lockerer als das Epithel aufgebaut und besitzt große Hohlräume, die sich bei stärkerer Vergrößerung als Anschnitte von Arterien und Venen erweisen. Hieran schließt sich eine mächtige Schicht von Skelettmuskulatur an, die in unterschiedlichen Richtungen angeschnitten ist. Je nach Schnittführung ergeben sich verschiedene Ansichten der Binnenmuskulatur der Zunge, die mit einem "Sandwich" verglichen werden kann. Die obere (Musculus longitudinalis superior) und die untere (Musculus longitudinalis inferior) Lage des "Sandwich" bestehen aus parallel zur Zungenlängsachse ausgerichteten Muskelfasern. Zwischen diesen Längsmuskeln liegen quer (Musculus horizontalis) und senkrecht (Musculus verticalis) zur Zungenlängsachse verlaufende Muskelzüge. Bei einem Längsschnitt werden also die Musculi longitudinales superior et inferior und der Musculus verticalis längs, der Musculus horizontalis quer getroffen. Bei einem Querschnitt durch die Zunge werden die Musculi longitudinales superior et inferior quer, die Musculi horizontales et verticales längs getroffen.

Fadenförmiger Papillen, die besonders häufig sind und den gesamten Zungenrücken bedecken. Ihr bindegewebiger Grundstock wird von Primärpapillen der Lamina propria gebildet, die sich wiederum in Sekundärpapillen aufteilen. Lokal zeigen sich Verhornungsprozesse des Papillenepithels, die Spitzen der Papillen sind mit ihren Hornschuppen rachenwärts geneigt. Papillae filiformes dienen mechanischen und taktilen Aufgaben.

Einsenkungen des Epithels gegen das unterliegende Bindegewebe; sie dienen der Verzahnung mit den bindegewebigen Papillen.

Unterer Anteil des horizontal verlaufenden Teils der Zungenbinnenmuskulatur

Horizontal verlaufender Teil der Binnenmuskulatur der Zunge; man unterscheidet den M. longitudinalis superior und M. longitudinalis inferior

In vertikaler Richtung verlaufende Zungenbinnenmuskulatur.