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Präparat: B39 (H)
Testis (Hoden)
Eisenhämatoxilin
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Die verschiedenen Zellen des Keimepithels sind hier zu erkennen. An der Basis des Epithels, direkt auf der Basallamina, liegen Zellen mit mittelgroßem, fast perfekt kugeligem, dunklem Kern mit einem oder zwei deutlichen Nukleoli: die Spermatogonien. Weiter zum Lumen hin finden sich größere Zellen, deren Chromatin zum klümpchen- oder stäbchenartigen Erscheinungsbild der Prophasechromosomen kondensiert ist. Sehr vereinzelt finden sich dort auch Telophasebilder mit zu entgegengesetzten Zellpolen auseinanderweichenden Chromosomen. Es handelt sich um die Spermatozyten I. Ordnung, die die verschiedenen Phasen der 1. Reifeteilung durchlaufen. Da die Tochterzellen dieser Reifeteilung, die Spermatozyten II. Ordnung, die zweite Reifeteilung relativ schnell durchlaufen und die Spermatiden erzeugen , sindSpermatozyten II kaum zu finden. Spermatiden besitzen relativ kleine, runde, dichte Zellkerne. Sie liegen überwiegend luminal von den Spermatozyten I. Ordnung. Noch weiter zum Lumen hin und bis in das Lumen hinein kann man die Reifung der Spermatiden zu den Spermatozoen (die Spermiohistogenese) beobachten: die Zellkerne der Spermatiden verkleinern sich, werden längsoval, dann spindelförmig, das Chromatin gewinnt an Dichte, bis schließlich die Kerne der reiferen Spermatozoen fast schwarz erscheinen. Die Spermatozoen (Spermien) liegen oft den Sertoli-Zellen apikal an. Im Bindegewebe zwischen den Tubuli findet man reichlich Kapillaren und die großen, zytoplasmareichen, rundkernigen Leydig-Zwischenzellen, die Produzenten des Testosterons. Die Sertoli-Zellen haben einen zentralständigen ovalen, häufig birnenförmigen euchromatischen Zellkern mit sehr deutlichem Nukleolus.

Der Basallamina der Hodenkanälchen anliegende Zellen, von denen die Spermatogenese ausgeht. Ihre Vermehrung erfolgt durch mitotische differentielle Teilung; es werden durch Spezialfärbungen Zellen vom Typ A und vom Typ B unterscheiden, wobei die A-Spermatogonien als Stammzellen und die B-Spermatogonien als weiter differenzierter Zelltyp angesehen werden. Aus den B-Spermatogonien gehen durch meiotische Teilungen und zahlreiche Zwischenschritte schließlich die Spermatozoen (Spermien, Samenzellen) hervor.

Durch Volumenzunahme der B-Spermatogonien entstehende Zellen mit großem Zellkern und deutlich sichbarem Chromatin, aus denen durch meiotische Teilung (1. Reifeteilung) die Spermatozyten II.Ordnung hervorgehen.

Durch die 1. Reifeteilung aus den Spermatozyten I.Ordnung hervorgehende Zellen, aus denen sich in der 2. Reifeteilung die mit einem haploiden Chromosomensatz ausgestatteten Spermatiden entwickeln.

Entstehen in der 2. Reifeteilung durch Spermatozyten II. Ordnung. Aus ihnen entwickeln sich die Spermatozoen (Spermien, Samenzellen). Sie enthalten einen haploiden Chromosomensatz.

Selbständige, bewegungsfähige Zellen, die durch die Spermatogenese und Spermiohistogenese entstehen. Sie bestehen aus dem Kopf (Caput), der den Kern und das Akrosom enthält, und dem Schwanz (Flagellum) mit Hals, Mittel-, Haupt- und Endstück. Im Schwanz befindet sich der zentral gelegene Achsenfaden (Axonema) aus (nur elektronenmikroskopisch erkennbaren!) Tubuli in charakteristischer 9x2+2-Anordnung.

Hochprismatische Zellen mit euchromatischem Zellkern und deutlichem Nukleolus, die die Samenkanälchen auskleiden und als zusammenhängende Schicht die Blut-Hoden-Schranke aufbauen. Durch tight junctions zwischen benachbarten Zellen entsteht ein basales Kompartiment. In lokal erweiterten Interzellularräumen fassen die Sertoli-Zellen die zum Lumen der Samenkanälchen vorrückenden Keimzellen. Die auch als Ammenzellen bezeichneten Sertoli-Zellen versorgen die eingelagerten Keimzellen mit Nährstoffen, sezernieren das Spermplasma, mit dem die Spermatozoen in den Nebenhoden transportiert werden und bilden während der Entwicklung Anti-Müller-Hormon. Weiter produzieren sie Androgen-bindendes-Protein, Inhibin sowie Plasminogen-Aktivator und phagozytieren absterbende Spermatozyten.

Endokrine Zellen in den Maschen des intertubulären Bindegewebes des Hodens. Die auffällig großen Zellen liegen einzeln oder in Gruppen, in enger Nachbarschaft zu den Gefäßen, gelegentlich in den inneren Lagen der Tunica albuginea oder im Bindegewebe des Mediastinum testis. Sie produzieren Androgene, insbesondere Testosteron, das sowohl endokrin als auch parakrin wirken kann.