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Präparat: 70 (F)
Hyperplastischer Polyp des Kolons
H.-E.

In der Vergrößerung kann man gut das sägeblattartige Relief der Oberfläche erkennen. Vergleiche dazu die normale Histologie, bei der die Oberfläche des Epithels ganz glatt ist. Die Zellkerne des hyperplastischen Polypen sind aber nicht vergrößert und basalständig, man sieht keine Mehrreihigkeit der Epithelien und die Becherzellen sind erhalten.

Als Hyperplasie bezeichnet man eine Anpassungsreaktion des Gewebes durch Vergrößerung, wobei es bei der Hyperplasie, im Unterschied zur Hypertrophie, zu einer Zellvermehrung kommt.

Aus der Mucosa eines Hohlorgans sich in das Lumen wölbende Tumoren nennt man Polypen. Da sich hinter so einer Vorwölbung sowohl neoplastische Prozeße wie >Adenome und >Karzinome, als auch >Hyperplasien oder entzündliche Veranderungen, sowie im weiteren Sinne auch Prozeße der Submucosa (z.B. mesenchymale Tumoren wie Lipome, Neurinome etc.) verstecken können, muß man sich im Klaren sein, daß der Begriff Polyp lediglich eine Beschreibung und keine Diagnose ist und der histologischen Abklarung bedarf.