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Präparat: 95 (F)
Colitis ulcerosa
H.-E.

Histologisch besteht ein entzündliches Infiltrat, wobei häufig neutrophile Granulozyten die Kryptenlumina ausfüllen und kleinzystisch erweitern (sog. Kryptenabszesse). Es kommt zu einem Becherzellverlust der Krypten sowie aufgrund regeneratorischer Veränderungen zu einer sogenannten Kryptendistorsion, d. h. die Krypten verlaufen nicht gerade zur Oberfläche, sondern sind geschlängelt, abgeknickt und teilweise verzweigt. Die Lamina propria mucosae ist mit einem chronisch entzündlichen Infiltrat aus Lymphozyten, Plasmazellen und Makrophagen durchsetzt. Im Laufe der Entzündung kommt es zu einer Schleimhautabflachung im Sinne einer Atrophie.

Regeneration heißt Heilung, Wiederherstellung oder Ersatz. In der Histopathologie beschreibt man mit Regeneration Zellen, die offenbar bemüht sind einen Defekt zu decken oder zu ersetzen. Meist wird der Begriff für Epithelien im Randbereich einer >Ulzeration oder >Erosion verwandt. Oft liegt diesen Lasionen eine zumeist floride Entzündung zugrunde. Das Regenerationsepithel zeichnet sich durch eine verschobene Kern-Plasmarelation aus und ist manchmal auch irregular gestaltet. Insofern ist es gelegentlich schwierig Regenerationsepithel von >dysplastischem Epithel zu unterscheiden. Deshalb muß man mit der Diagnose einer Dysplasie in einem floriden Entzündungsprozeß sehr vorsichtig sein, denn im Unterschied zur Dysplasie ist die Regeneration physiologisch und keine Praneoplasie. Meist ist es ratsam bei derlei Veranderungen nach Abklingen der Entzündung erneut eine Gewebeprobe zu entnehmen. Finden sich auch ohne Entzündung zellulare Atypien, so handelt es sich dann sicher nicht mehr um regeneratorische, sondern um dysplastische Veranderungen.

Rückbildung eines Gewebes oder Organs. Als einfache Atrophie im Sinne einer Verkleinerung der Zellen oder als hypoplastische Atrophie mit einer Abnahme der Zellzahl.