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Präparat: 94 (F)
Morbus Crohn
H.-E.

Der Morbus Crohn ist eine chronische entzündliche Darmerkrankung unbekannter Ätiologie. Betroffen sind meist junge Erwachsene (Altersgipfel 2. und 3. Dekade). Die Entzündung betrifft meist das terminale Ileum ( Ileitis terminalis), häufig das Kolon, kann jedoch auch an jeder anderen Stelle des Gastrointestinaltraktes (z. B. Magen, Mundhöhle) auftreten. Typisch ist ein segmentaler Befall des Darmes. Histologisch zeigt sich eine transmurale Entzündung aus Lymphozyten, Plasmazellen und Makrophagen, sowie abhängig vom Aktivitätsgrad in der Schleimhaut z.T. auch Ulzerationen mit reichlich neutrophilen Granulozyten. Das entzündliche Infiltrat kann unter Umständen in den tieferen Darmwandschichten stärker ausgeprägt sein als an der Schleimhautoberfläche. Typisch ist das Auftreten zumeist kleiner Epitheloidzellgranulome (in ca. 60% der Fälle). Histologisch zeigt die Übersicht an der Oberfläche Anteile der Tunica mucosa, in der Mitte die Tela submucosa und am unteren Bildrand Anteile der Tunica muscularis. In der rechten Bildhälfte erstreckt sich ein fissurales Ulkus bis in die Submukosa hinein. In der Bildmitte sind bereits bei der schwachen Vergrößerung einzelne Epitheloidzellgranulome.

Ätiologie ist die Lehre von den Krankheitsursachen. Sie beschreibt also den Auslöser, der zu einem pathologischen Prozeß geführt hat.

Nur einen oder mehrere Abschnitte betreffend. Diskontinuierlicher Prozeß.

Die gesamte Wand mit allen Wandschichten betreffend.

Ein tiefreichender Defekt einer Oberflache. An der Schleimhaut reicht der Defekt tiefer als die Tunica mucosa und beschadigt die Submukosa (wenn der Defekt auf die Epidermis bzw. Mukosa begrenzt ist, sagt man Erosion). Ein Ulkus heilt in der Regel unter Narbenbildung, d.h. nicht folgenlos, aus. Die Begriffe Erosion und Ulkus werden in der Dermatologie zu den sog. "Sekundar-Effloreszenzen" gerechnet (die Effloreszenzen dienen zur Beschreibung von Hautveranderungen; "sekundar" bedeutet hier: die Effloreszenz entsteht aus einer bereits bestehenden Veranderung).

Epitheloidzellen sind spezialisierte Zellen, die oft bei granulomatösen Entzündungen auftreten. Sie leiten sich von Makrophagen ab und imitieren mit ihren langlichen, oft katzenzungenartigen Zellkernen und ihrem lackartigen eosinophilen Zytoplasma das Aussehen von Epithelzellen. Dehalb nennt man sie 'Epitheloid'.

Granulom wird grundsatzlich mit Knötchen übersetzt. Besondere chronische Entzündungen bezeichnet man als granulomatös, weil bei diesen makroskopisch knötchenförmige Gewebsverdichtungen zu erkennen sind. Histologisch kann man verschiedene Granulomarten unterscheiden: G. vom Tuberkulosetyp, Pseudotuberkulosetyp, Sarkoidosetyp, Fremdkörperg., Rheumatisches G., Rheumatoides G.. Die verschiedenen Granulomtypen sind nicht eindeutig charakteristisch für eine Erkrankung. So kommen Tuberkulosegranulome auch bei Lepra, Syphilis, Tumor, PVP-Staubeinlagerungen u.a. vor! Typische Zellen eines Granuloms sind Riesenzellen, Epitheloidzellen, Lymphozyten. Wichtig ist die Unterscheidung zur granulierenden Entzündung, die durch Granulationsgewebe gekennzeichnet ist und nur vom Namen her ahnlich ist. Auch der neutrophile Granulozyt hat mit beiden nichts gemein.

Fissur kommt von lateinisch fissum: Spalt oder Einschnitt. Der Begriff bezeichnet einen spaltförmigen Einriß in Haut, Schleimhaut oder auch Knochen.

Ein tiefreichender Defekt einer Oberflache. An der Schleimhaut reicht der Defekt tiefer als die Tunica mucosa und beschadigt die Submukosa (wenn der Defekt auf die Epidermis bzw. Mukosa begrenzt ist, sagt man Erosion). Ein Ulkus heilt in der Regel unter Narbenbildung, d.h. nicht folgenlos, aus. Die Begriffe Erosion und Ulkus werden in der Dermatologie zu den sog. "Sekundar-Effloreszenzen" gerechnet (die Effloreszenzen dienen zur Beschreibung von Hautveranderungen; "sekundar" bedeutet hier: die Effloreszenz entsteht aus einer bereits bestehenden Veranderung).