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Präparat: A72 (H)
Vegetatives Ganglion
Cajal-Versilberung
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An diesem Präparat aus einem vegetativen Ganglion sind die Nervenzellen mit der Cajal-Versilberung gefärbt (imprägniert). Die Nervenzellen besitzen ein Perikaryon, mehrere Dendriten und ein Axon. Mit der Cajal-Versilberung werden Bestandteile des Zytoskeletts, die Neurofibrillen, tiefbraun bis schwarz angefärbt. Mit dem Elektronenmikroskop lassen sich Neurofibrillen in Neurofilamente und Neurotubuli auflösen. Die Neurofibrillen sind in den Axonen der Nervenzellen viel kompakter zusammengelagert als in den Dendriten und Perikaryen des Neurons. Die Axone erscheinen daher wesentlich dunkler als die Dendriten und die Perikaryen, die gelblich/braun gefärbt werden und nur am Rand versilberte Neurofibrillen zeigen. Der Zellkern der Neurone ist nicht angefärbt und erscheint daher als rundes helleres Gebilde im Perikaryon. Gliazellen (Satellitenzellen), die die Perikaryen umgeben, sind hier nicht eindeutig zu identifizieren. Eine andere Versilberungstechnik (nach Golgi) stellt selektiv einzelne Neurone mit der Gesamtheit ihrer Fortsätze dar. Die Golgi-Versilberung erlaubt die eindeutige Klassifizierung in multipolare Nervenzellen, bipolare Neurone (mit nur einem Dendritenstamm und einem Axon) und pseudounipolaren Nervenzellen. Der Truncus sympathicus (Grenzstrang) ist Teil des vegetativen Nervensystems und liegt der Wirbelsäule an. Charakteristisch für ein vegetatives Ganglion sind zum einen die unterschiedlich großen, multipolaren Nervenzellen. Zum anderen ist die Lage der Gliazellen, welche die Perikarya der meisten Neurone im peripheren Nervensystem komplett einhüllen, in vegetativen Ganglien oft inkomplett.

Plural v. Perikaryon. Das Perikaryon bezeichnet den Teil der Nervenzelle, der den Zellkern und das umgebende Zytoplasma enthält.

Der Signalaufnahme dienende, baumartig verzweigte Fortsätze einer Nervenzelle, die im Gegensatz zum Axon raues endoplasmatisches Retikulum enthalten und nicht von einer Markscheide umhüllt sind.

Der efferenten Erregungsleitung dienender Fortsatz der Nervenzelle. Die Erregung der Nervenzelle wird in Form von Aktionspotentialen weitergeleitet. Jede Nervenzelle besitzt nur ein Axon, in dessen Verlauf allerdings Kollateralen abzweigen können. In der Zielregion kann sich das Axon mehrfach verzweigen (Telodendron) und mit mehreren nachgeschalteten Nervenzellen Synapsen bilden.

Neuron; vom Zellleib (Perikaryon) der Nervenzellen gehen unterschiedliche Fortsätze ab: Dendriten, die der Nervenzelle Informationen von anderen Nervenzellen vermitteln und ein Axon, das die Erregung der Nervenzelle an Zielzellen (andere Nervenzellen, Muskulatur, Drüsenzellen) vermittelt. Nach Anzahl und Art ihrer Fortsätze lassen sich multipolare, bipolare oder pseudounipolare Neurone unterscheiden. Bei multipolaren Neurone gehen mehrere Dendriten und ein Axon vom Perikaryon ab, bipolare Neurone haben neben dem Axon nur einen Dendritenstamm. Ein Sonderfall sind die pseudounipolaren Nervenzellen, die z. B. im Spinalganglion vorkommen. Hier entspringt vom Perikaryon nur ein einziger Fortsatz, der sich kurz nach Abgang vom Perikaryon in einen peripheren und einen zentralen Fortsatz aufzeigt. Nach Funktion und Ultrastruktur sind die peripheren und zentralen Fortsätze der pseudounipolaren Nervenzellen Axone.

Zellen des Nervensystems, die mechanische und metabolische Aufgaben erfüllen und essentielle Partner der Nervenzellen sind. Im Zentralnervensystem sind zu unterscheiden: Astrozyten, Tanyzyten, Ependymzellen, Plexusepithelzellen, Oligodendrozyten und Mikroglia. Die Mikroglia entwickelt sich nicht - wie alle anderen Gliazelltypen - aus dem Neuralrohr (Ektoderm), sondern wächst aus dem Mesenchym in die Anlage des Nervensystems ein.

Außerhalb des ZNS gelegene Nervenzelle mit zahlreichen Dendriten, die sich in der Nähe des Zellkörpers verzweigen und einem Axon. Multipolare Ganglienzellen kommen in vegetativen Ganglien, z. B. in den Grenzstrangganglien des Sympathicus vor.

Ganglion des vegetativen Nervensystems, das sich in Parasympathicus und Sympathicus gliedert. Die sympathischen Ganglien bilden den Grenzstrang, parasympathische Ganglien finden sich z. B. am Kopf.